Städtepartnerschaft Deutschland-Griechenland-Türkei: Delegation zieht positives Reisefazit
Bürgermeister Lappas nimmt Einladung nach Castrop-Rauxel an
Erfolgreich verlief der Besuch einer Delegation des Castrop-Rauxeler Deutsch-Griechisch-Türkischen Städtepartnerschaftsvereins in die zukünftige griechische Partnerstadt Trikala. Die von Bürgermeister Johannes Beisenherz mit auf den Weg gegebene Einladung zur Zeichnung des Partnerschaftsvertrags im Oktober nahm der Bürgermeister der Stadt Trikala Christos Lappas gern an.
So zogen denn auch der Vorsitzende des Vereins Bundestagsabgeordneter Frank Schwabe (SPD) sowie seine beiden Stellvertreter Konstantinos Boulbos und Kubilay Corbaci ein positives Fazit. „Wir wurden trotz aller Diskussionen um die Europäische Krise und den parallelen Besuch des Bundesfinanzministers überaus freundlich empfangen. Wir haben die aktuelle Situation diskutiert, aber auch die schwierige Geschichte Deutschlands und Griechenlands aber auch Griechenland und der Türkei", so Frank Schwabe. Das Besondere an den neuen Castrop-Rauxeler Städtepartnerschaften ist nicht nur, dass sie in einer bewegten Zeit geschlossen werden, sondern auch, dass ausdrücklich eine länderübergreifender deutsch-türkisch-griechischer Austausch angestrebt wird.
Deshalb waren auch Castrop-Rauxeler Vertreter mit türkischem Migrationshintergrund genauso dabei wie ein Vertreter des Zonguldak-Kulturvereins, der überregional aktiv ist. Zonguldak im Steinkohlerevier an der Schwarzmeerküste soll die türkische Partnerstadt werden. „Wir haben uns sehr an die Türkei erinnert gefühlt. Griechenland und die Türkei sind sich sehr ähnlich. Besonders beeindruckend war natürlich auch der Besuch der Moschee in Trikala", so Kubilay Corbaci.
Themen des Besuchs waren neben der interessanten Drei-Länder-Konstellation vor allem der weitere Fortgang des Abschlusses der Städtepartnerschaft sowie der konkrete künftige Austausch. „Wir haben über die Möglichkeiten des kulturellen Austauschs genauso gesprochen wie über mögliche Kooperationen im wirtschaftlichen wie im touristischen Bereich. Aus der landwirtschaftlich geprägten Region Trikala landen schon heute Waren in unseren Supermärkten. Touristisch ist die Region mit den Meteora-Klöstern insbesondere als Abstecher einer Griechenland-Rundreise sehr attraktiv. Wir könnten uns hier eine Kooperation mit einem interessierten Reisebüro vorstellen“, so Frank Schwabe.
Besondere Verantwortung für die Vorbereitung des Reiseprogramms übernahm der Castrop-Rauxeler Konstantinos Boulbos, der selbst aus der Region stammt. Er hat sich bereits mit zahlreichen Hilfsaktionen u.a. im Bereich der Medizin engagiert und fungiert als "Brückenkopf" der Städtepartnerschaft. Auf Vermittlung der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung besuchte die Castrop-Rauxeler Delegation eine Energiegenossenschaft in der Region, die Erneuerbare Energien Projekte im Bereich der landwirtschaftlichen Biomassenutzung plant. „Hier liegt sicherlich eine Chance für die Entwicklung Griechenlands insgesamt“, so Schwabe.
Der Städtepartnerschaftsverein will die Stadt Trikala mindestens alle zwei Jahre offiziell besuchen. Das soll aber nur eine regelmäßige Konstante sein. Im nächsten Jahr steht wie schon 2012 wieder Zonguldak auf dem Programm. Dann sicher mit Beteiligung der Castrop-Rauxeler mit griechischem Migrationshintergrund.