Antisemitismus-Beauftragter besucht Projekte im Wahlkreis von Frank Schwabe
Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, besuchte jetzt auf Einladung des heimischen Bundestagsabgeordneten Frank Schwabe (SPD) mehrere Orte in Recklinghausen und Waltrop.
Zunächst stand ein Besuch bei der Jüdischen Kultusgemeinde in Recklinghausen auf dem Programm. Dort trafen Schwabe und Klein den Vorsitzenden Dr. Mark Gutkin und Kantor Isaac Tourgman. Bei dem Austausch, an dem auch Jochen Welt und Vera Klocke-Eickmann für den Freundeskreis der Jüdischen Gemeinde teilnahmen, ging es um die Frage, wie insbesondere junge Menschen sensibilisiert werden können, um sich gegen Antisemitismus zu engagieren.
Nach dem Austausch ging es weiter zum Hittorf Gymnasium. Dort wurden die Gäste von Schulleiter Dr. Michael Jentsch und Mitgliedern des Kollegiums empfangen. Zunächst stellten zwei ehemalige Hittorf-Schülerinnen das Argumented Reality-Projekt „Jüdisches Leben entdecken“ vor. Im Rahmen eines virtuellen Rundgangs erinnert das Projekt an jüdisches Leben in Recklinghausen, wie es vor der Flucht und der Deportation der jüdischen Bevölkerung bestand. Im Anschluss ging es weiter mit einer moderierten Gesprächsrunde, an der mehr als 100 Schülerinnen und Schülern teilnahmen. Mit den Gästen wurde unter anderem die Frage erörtert, ob die AfD verboten werden soll und welchen Einfluss der Krieg in Nahost auf den Antisemitismus hat.
Fortgesetzt wurde das Besuchsprogramm anschließend in Waltrop. Erste Station dort war die städtische Realschule. In der Schule erinnert eine Aus-stellung, die von Schülerinnen und Schülern erarbeitet wurde, an das Schicksal von Anne Frank und das Wirken von Oskar Schindler. Nach dem Rundgang durch die Ausstellung informierten sich die Schülerinnen und Schüler über die Arbeit von Dr. Klein als Antisemitismus-Beauftragter der Bundesregierung.
Weiter ging es ins Waltroper Rathaus, wo die Gäste von Bürgermeister Marcel Mittelbach empfangen wurden. Nach dem Eintrag ins goldene Buch der Stadt stand ein Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern des Arbeitskreises „Jüdisches Gedenken“ auf dem Programm. Stefanie Becker, Lehrerin am Theodor-Heuss-Gymnasium, berichtete von einem Projekt, bei dem Schülerinnen und Schüler das Schicksal der Waltroper Familie Baum aufarbeiten. Die Familie floh vor der Verfolgung durch die Nazis nach Israel.
Den Abschluss des Besuchs in Waltrop bildete ein Rundgang auf dem jüdischen Friedhof, auf dem sich auch ein Gedenkstein für die jüdischen Opfer befindet, die in der Zeit von 1933 bis 1945 verfolgt, deportiert und ermordet wurden.
Felix Klein zeigte sich am Ende des Programms äußerst beeindruckt von den vorgestellten Projekten in Recklinghausen und Waltrop. Frank Schwabe: „Vor Ort werden wir weiter daran arbeiten, dass, auch mit Hilfe des Bundes, die Erinnerungskultur ausgebaut und der Kampf gegen den Antisemitismus gestärkt wird.“