Mehr Hilfe für Somalia und andere "vergessene Krisen"
Zur internationalen Konferenz zur Zukunft Somalias in London und den deutschen Hilfszusagen erklärt der Sprecher der SPD Bundestagsfraktion für Menschenrechte und humanitäre Hilfe Frank Schwabe:
"Es ist ein richtiges und wichtiges Zeichen, dass Deutschland seine humanitäre Hilfe für Somalia von 70 auf 140 Millionen Euro verdoppelt. Das löst hoffentlich eine Dynamik für mehr Mittelzusagen bei der Somalia-Konferenz in London aus. Zu verdanken ist das der Entscheidung von Außenminister Sigmar Gabriel auf der Basis des vom Bundestag massiv erhöhten Budgets der humanitären Hilfe. Und trotzdem bleibt das Geld für Somalia und andere so genannte "vergessene Krisen" nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das internationale System der humanitären Hilfe ist massiv unterfinanziert. Dadurch sterben jeden Tag Menschen und Krisen werden verschärft. Nicht einmal für Syrien stehen ausreichende Mittel zur Verfügung, für die Krisen in der Zentralafrikanischen Republik, im Jemen oder in Nordnigeria stehen nur Bruchteile der notwendigen Mittel zu Verfügung.
Die notwendigen Summen sind überschaubar. Statt eine Rüstungsspirale auszulösen, wäre das die zentrale Aufgabe der internationalen Gemeinschaft. Allein die zweistellige Milliardensumme, die Deutschland aufbringen soll, um zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Militärausgaben aufzuwenden, könnte die Lücke in der humanitären Hilfe weltweit schließen."