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Weibliche Genitalverstümmelung – auch in Europa ein Problem

05.02.2015

Weibliche Genitalverstümmelung ist nicht allein ein Problem in Entwicklungsländern. Auch in der EU laufen viele Frauen und Mädchen Gefahr, dieser grausamen und gefährlichen Praxis unterworfen zu werden. Der internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar erinnert daran, dass weltweit 140 Millionen Frauen und Mädchen betroffen sind.

Diesbezüglich äußerte sich Frank Schwabe, Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der SPD-Bundestagsfraktion:

„Nach Angaben des Europäischen Parlaments könnten bis zu 180.000 Frauen und Mädchen in den europäischen Ländern Opfer dieses Eingriffs werden. In Deutschland sollen 5.000 Mädchen davon bedroht sein, etwa 30.000 Mädchen und Frauen sind bereits verstümmelt. Nach § 226a StGB ist Genitalverstümmelung ein Verbrechen, das mit mindestens einem Jahr Haft bestraft wird.

Die SPD-Fraktion setzt sich seit langem für ein weltweites Ende dieser menschenverachtenden Praxis ein. Einen möglichen Weg zu diesem Ziel zeigt das vonterre des femmes initiierte und von der EU geförderte Projekt CHANGE auf: In europäischen Ländern werden – auch in Deutschland – Mitglieder afrikanischer Gemeinschaften ausgebildet, um ihr Umfeld über die Gefahren weiblicher Genitalverstümmelung aufzuklären. Die Zusammenarbeit mit Männern ist dabei besonders wichtig.

Genitalverstümmelung ist nicht nur schmerzhaft, sondern auch höchst gefährlich. Ca. 25 Prozent der Betroffenen sterben; zum Teil infizieren sie sich mit HIV oder anderen Krankheiten. Häufig leiden die Frauen und Mädchen später unter chronischen Schmerzen, Unfruchtbarkeit oder Inkontinenz.

In Subsahara-Afrika ist Genitalverstümmelung besonders verbreitet. Der internationale Gedenktag gegen weibliche Genitalverstümmelung wurde 2004 auf Vorschlag von Stella Obasanjo, der Ehefrau des damaligen nigerianischen Präsidenten, ausgerufen.

Die SPD-Fraktion wird sich weiterhin - national wie international - für wirksame Maßnahmen gegen Genitalverstümmelung einsetzen."