Frank Schwabe

Liebe Freundinnen und Freunde,

es war ein turbulentes Jahr 2020. Wer hätte im Januar gedacht, dass wir in diesem Jahr mit einer weltweiten Pandemie zu kämpfen haben, die uns – politisch wie privat – im Bann halten wird. Bevor ich mich nun in die Weihnachtspause verabschiede, will ich von der letzten Vorweihnachtswoche in Berlin berichten.

Neue Corona-Regeln vor Jahresende

Am Sonntag haben Bundeskanzlerin und Länder gemeinsam die Notbremse gezogen und erneute Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen. Die Entscheidung kam so kurz vor Weihnachten für viele überraschend, aber sie war notwendig. Zu hoch sind die Infektionszahlen angestiegen, zu nah an der Überlastungsgrenze sind die Krankenhäuser.

Die Beschränkungen gelten jetzt bis zum 10. Januar. Dann wird sich entscheiden, wie es im neuen Jahr weitergehen wird. Wir haben es jetzt in der Hand.

Welche Regelungen in NRW gelten, erfährt man hier.

Befragung der Bundeskanzlerin zum Lieferkettengesetz

Deutsche Unternehmen sind mit ihren Aktivitäten im Ausland auch für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Deutschland kann ganz konkret dazu beitragen, dass die Näherinnen in Bangladesch menschenwürdige Arbeitsbedingungen erhalten und Kinder im Kongo nicht mehr in Kobalt-Minen schuften müssen.

Am Mittwoch durfte ich die Bundeskanzlerin dazu befragen. Was hält sie vom Lieferkettengesetz? Und ich konnte sie ein bisschen aus der Reserve locken. Wie leider erwartet, isr sie nicht überzeugt von einem wirksamen Gesetz. Schade. Damit  ist sie in der Sache weit von der Position der SPD, der Zivilgesellschaft, vielen Unternehmen und der deutlichen Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland entfernt.

Das Zusammentreffen mit der Kanzlerin kann man hier ansehen.

Bei den Menschenrechten an die eigene Nase fassen

Die Lage der Menschenrechte weltweit ist schwierig, aber es gibt auch gute Entwicklungen. Das hat der aktuell 14. Menschenrechtsbericht der Bundesregierung gezeigt. Gestern durfte ich dazu im Bundestag sprechen.

Vor allem hat der Bericht nochmal deutlich gemacht, dass wir uns auch an die eigene Nase fassen müssen. Dazu gehören die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in vielen Ländern, von denen auch deutsche Unternehmen profitieren. Ein Lieferkettengesetz könnte da Abhilfe leisten. Dazu gehört auch, dass Deutschland noch kein effektives Lobbyregister hat – das übrigens für Parlament UND Regierung gelten soll.

Meine Rede lässt sich hier ansehen.

Aufräumen in der Fleischindustrie

Gestern hat der Bundestag das Arbeitsschutzkontrollgesetz beschlossen. Damit beenden wir ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen in der Fleischindustrie. Im neuen Jahr sind dann Werkverträge und Leiharbeit in der Branche verboten. Beim „Kerngeschäft“ – dem Schlachten und der Zerlegung von Fleisch – dürfen künftig nur noch Beschäftigte des eigenen Unternehmens eingesetzt werden.

Staatliche Kontrollen zum Arbeitsschutz werden verschärft. Arbeitgeber werden zur manipulationssicheren elektronischen Aufzeichnung der Arbeitszeit verpflichtet. Wenn Unternehmen bei der Arbeitszeit betrügen, droht ihnen bis zu 30.000 Euro Strafe. Für die SPD ist das neue Gesetz ein voller Erfolg.

Was das Gesetz im Detail regelt, findet sich hier.

Weihnachtsappell: Für die Geflüchteten auf den griechischen Inseln

Auch drei Monate nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria hat sich die Situation der Geflüchteten auf den griechischen Inseln nicht gebessert. Die Unterkünfte sind nicht winterfest, es gibt weiterhin keine ausreichende sanitäre Versorgung. Gewaltsame Übergriffe sind an der Tagesordnung.

So kann es nicht weitergehen. Gemeinsam mit  245 Bundestagsabgeordneten aller demokratischen Parteien haben wir uns für einen Weihnachtsappell zusammengetan. Darin fordern wir die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, sich für die Einhaltung menschen- und europarechtlicher Standards einzusetzen, die Aufnahme Geflüchteter von den griechischen Inseln in Deutschland zu beschleunigen und die Zusagen angesichts der Aufnahmebereitschaft in Bundesländern, Städten und Gemeinden zu erhöhen.

Der Weihnachtsappell lässt sich hier nachlesen:

 

Ich wünsche Euch und Euren Lieben frohe Weihnachten und einen gesunden Rutsch ins neue Jahr!

Liebe Grüße und bleibt gesund

Frank Schwabe

SchwabeMail - Neuigkeiten aus Berlin

 

 

Liebe Freundinnen und Freunde, 

 

die letzte Woche war zwar eine sogenannte Wahlkreiswoche. Aber es ging trotzdem stark auch um Berliner und internationale Themen. 

 

 Bei Radio Vest zur Energiekostenexplosion

 

Bei Radio Vest habe ich mit einem Bürger zur Energiekostenexplosion diskutiert. Nachzuverfolgen ist das hier:  

 

https://www.radiovest.de/artikel/hoerer-stellt-politiker-wegen-energiekrise-zur-rede-1429833.html

 

(Dieser Text dazu ist von der Radio Vest Homepage)

„Markus lebt mit seiner Frau und drei Kindern im eigenen Haus in Haltern am See. Der Familienvater ist wegen einer Verletzung langzeiterkrankt, in Reha-Behandlung - und hat auch noch seine Arbeit verloren. Allein der Gas-Abschlag, den er demnächst zahlen soll, lässt ihn verzweifeln: Statt 180 Euro soll er zukünftig 580 Euro berappen. Im Monat. "Ich weiß nicht, wie wir das schaffen sollen. Es kann sein, dass wir unser Haus verkaufen müssen." Ein Alptraum für den Mann, der bis vor Kurzem noch in der Lage war, für seine Familie zu sorgen. Seine Frau verdient als OP-Schwester nicht genug, um die heftigen Mehrkosten aufzufangen.

"Wir sitzen alle im selben Boot, was die Energiekosten betrifft. Aber ich bin in der Lage, sie zu bezahlen. Andere können das nicht." So ehrlich ist Frank Schwabe (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestages für Recklinghausen, Castrop-Rauxel und Waltrop. Er verspricht Markus, dass er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten kümmern wird - und er glaubt, dass es eine Lösung geben wird. "Die Politik muss ganz schnell Antworten liefern, damit die Menschen wieder ruhig schlafen können."

 

 

(Foto Radio Vest)

 

 

Kino-Sondervorstellung

2013 stürzte die Textilfabrik Rana Plaza 1.136 Menschen ums Leben kamen und 2.500 wurden verletzt. Dieses Unglück war in Deutschland eine Meldung unter vielen. In Bangladesch hat es eine große Debatte angestoßen. Darüber, dass nur 12 von 7.000 Fabriken Gewerkschaften haben. Und auch darüber, dass besonders junge Arbeiterinnen von den langen Arbeitszeiten und niedrigen Löhnen betroffen sind. Denn in der Textilindustrie in Bangladesch sind vier Millionen Menschen beschäftigt, davon 3,2 Frauen.

2021 hat die bangladeschische Filmregisseurin Rubaiyat Hossain den Stoff auf die Leinwand gebracht. Der Film „Made in Bangladesh“ erzählt von der jungen Gewerkschaftsführerin Sima – den schlechten Arbeitsbedingungen, patriarchalen Familienstrukturen und dem von Islamisierung geprägten Leben.

Am Freitag habe ich zur Filmvorführung ins Cineworld-Kinocenter in Recklinghausen eingeladen. Nach dem Film habe ich mit Anne Neumann vom Verein INKOTA-netzwerk , mit Conni und Ina Münch, Inhaberinnen des Geschäfts "Becker-Münch - FairKauft Fair", Maria Voß und den 330 Zuschauerinnen und Zuschauern (zumeist Schüler:innen) über das Thema gesprochen.

Die Vorstellung war ein voller Erfolg, bereits vorab waren alle Karten ausverkauft. Die Einnahmen werden an den Verein INKOTA-netzwerk gespendet.

 

 

 

 

Tierpatenschaft für einen Steppenfuchs

 

Beim Tierparkfest in Recklinghausen habe ich die Patenschaft für einen Steppenfuchs übernommen. Tolle kleine flinke Tiere. Der Tierpark hat vier davon. Bald werden Paten für die neue Eselbehausung gesucht. Wer macht mit?

 

 

 

Das Bürgergeld kommt!

Sicherheit und Respekt. Das haben viele Menschen bei Hartz IV vermisst. Lange hat es in der SPD dazu rumort. Der Richtungswechsel kam dann in den letzten Jahren. Umso mehr freue ich mich, dass das Bürgergeld in dieser Woche von der Bundesregierung beschlossen wurde. Am 01. Januar 2023 soll es bereits in Kraft treten. Das ist schon sehr bald. Und umso wichtiger, denn die Energiekrise verunsichert die Menschen – ob beschäftigt oder arbeitslos.

Das Bürgergeld ist auf mehr Sicherheit und Respekt für bedürftige Menschen ausgelegt. Es soll für Menschen zum Beispiel leichter werden, eine Berufsausbildung nachzuholen. Deswegen finanziert der Staat auch das dritte Umschulungsjahr. Wer eine Weiterbildung oder integrationsrelevante Maßnahmen absolviert, bekommt einen Bürgergeldbonus.

Bei dem Wechsel vom Arbeitslosengeld I zum Bürgergeld gibt es eine Schutzzeit von zwei Jahren. In dieser Zeit gibt es keine Überprüfung von Vermögen und Wohnungsgröße mehr. Das verhindert, dass Menschen direkt aus ihren Wohnungen ausziehen müssen. Sie sollen eine Chance bekommen, dort wohnen zu bleiben, während sie eine neue Arbeit suchen.

Auch finanziell haben wir das System überarbeitet. Die Freibeträge steigen um bis zu 30 Prozent. Der Grundfreibetrag für Schüler*innen, Studierende und Auszubildende wird von 450 Euro auf 520 Euro erhöht.

Damit der Antrag für alle Menschen einfacher zugänglich ist, wurde die Beantragung überarbeitet. Jede:r den Antrag jetzt digital und barrierefrei ausfüllen.

Mehr Infos zum Sozialstaatskonzept der SPD findet ihr hier: https://www.spd.de/fileadmin/Bilder/SPDerneuern/201902_PV-Klausur/20190210_Neuer_Sozialstaat.pdf

 

 

Parlamentarische Versammlung des Europarats

Für den Europarat war ich in der letzten Woche gleich in zwei Städten. Zuerst ging es nach Paris, wo sich ein neues Gremium namens „Ad Hoc Committee“ getroffen hat. Dort haben wir uns gemeinsam auf den 4. Gipfel des Europarates vorbereitet, bei dem die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer des Europarates sich versammeln werden. Der Gipfel soll im Frühjahr 2023 stattfinden.

Beim Gipfel wird es darum gehen, die Staats- und Regierungschefs an unsere Werte zu erinnnern. Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – bei all den Krisen müssen diese Werte in Europa weiterhin stark sein. Beim Gipfel wird es auch darum gehen, wie wir mit Nicht-Mitgliedern umgehen. Es gibt Länder, die noch nicht im Europarat sind. Dort gibt es Akteure, die an die Werte des Europarates glauben und wir überlegen, wie man diese Personen unterstützen kann.

Danach ging es noch nach Straßburg, wo der Präsidialausschuss getagt hat. Dort haben wir unter anderem für eine stärkere Beteiligung des Kosovo in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates gestimmt. Außerdem haben wir für eine Dokumentation in der ARD gedreht. Ich sage noch nicht worum es geht. Aber es wird sicher spannend. 

 

 

 

 

Liebe Grüße

Frank Schwabe

Impressum

Frank Schwabe, MdB
Bundestagsbüro
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Fax: 030 - 227 76646

frank.schwabe@bundestag.de
www.frank-schwabe.de

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